25 YEARS DEAD ROCK HEADS - ESTD.1996
Musik ist unsterblich. Musiker sind es nicht. Oder doch? Seit 25 Jahren porträtiert der Künstler Ole Ohlendorff Menschen, die uns mit ihren Songs und Kompositionen berühren und mittlerweile „eine Etage höher“, wie er es nennt, zuhause sind. Manche von Ihnen sind Weltstars gewesen. Manche persönliche Freunde. Manche sind schon seit einem halben Jahrhundert tot. Manche noch kein Jahr. Diese Bandbreite prägt diese einzigartige Serie, und stellt gleichsam ein unverwechselbares Alleinstellungsmerkmal dar. Aber alle besitzen sie eine besondere Verbindung zu dem Künstler, der sie auf Leinwand verewigt. Zu einem Künstler, dem es nicht um das profane Abbilden von „Promis“ geht. Sondern um das Weiterreichen eines Feuers, welches in den Liedern und Texten, in den Gesichtern und Geschichten der Porträtierten lodert. Es geht bei den „Dead Rock Heads“ nicht um den Tod. Es geht um das Leben.
Musik trifft Malerei, so lautet die Symbiose einer Serie, welche mittlerweile mehr als 150 Porträts umfasst. Und deren Samen schon in der Kindheit des Ole Ohlendorff gesetzt wurde: Im zarten Alter von zehn Jahren, so erinnert er sich, lauschte er vor dem Röhrenradio seiner Oma den ebenso neuartigen wie aufregenden Klängen. Und war fortan gebannt. Dieser „Soundtrack seiner Jugend“ war es denn auch, der sich viele Jahre später wieder melden sollte. Genauer gesagt Mitte der Neunziger, Ohlendorff war inzwischen als freischaffender bildender Künstler unterwegs. Er hatte die Malerei als Ausdrucksform entdeckt und unternahm als Globetrotter gerne Reisen, um „über den Tellerrand zu schauen“. Unter anderem verschlug es ihn nach London, wo er neben der Suche nach dem Lifestyle der Sechziger und Siebziger auch den Spuren der Beatles folgte - Carnaby Street, Abbey Road, Apple Studios. Zurück in der Heimat, zu Ostern 1996, stand er im Atelier und hörte sich Songs der „Fab Four“ an. Plötzlich durchfuhr es ihn: „Ich muss jetzt Lennon malen“. Warum gerade John Lennon? 1980, als Ohlendorff in einem seiner „Vorleben“ Polizist in Hamburg war, wurde der berühmte Musiker in New York erschossen. „Das hat mich unterschwellig wohl die ganze Zeit beschäftigt und verfolgt“, gesteht er. „Und dieses wollte und musste nun raus“. Er hatte sein Thema gefunden. Ein Lebensgefühl trifft auf Erinnerungskultur. Die „Dead Rock Heads“ waren geboren.
John Lennon sollte nicht lange alleine bleiben: „Der muss Begleitung bekommen“, dachte sich Ohlendorff und stellt ihm Brian Jones von den Rolling Stones an die Seite. Es folgten Janis Joplin und Frank Zappa, die er beide hintereinander in einer Nacht auf Leinwand bannte. Auch Jerry Garcia (Grateful Dead) und Jim Morrison (The Doors) gesellten sich dazu. Und das war erst der Anfang: Herbst 1996. Hamburg St.Pauli. Ausstellung auf der Reeperbahn. „Normalerweise kannst du sowas dort nicht machen“, kommt die Anmerkung. Schließlich werden im Rotlicht eher Damen als „Kunstwerke“ in Szene gesetzt. Allerdings hatte er dem Enkel des „Königs von St.Pauli“ kurz zuvor eines seiner Gemälde verkauft. Und als dieser seine Lebensgeschichte mitbekam, drückte er ihm die Schlüssel eines ehemaligen Casinos am Spielbudenplatz in die Hand: „Ole, hier kannst du machen, was immer du willst“, sagte er. Also zeigte der Künstler dort eine Retrospektive, inklusive seiner ersten Musikerporträts. Ohlendorff lächelt: „Und dann hat meine Frau Martina, mit der ich schon solange zusammen lebe, wie es die ‚Dead Rock Heads‘ gibt, in weiser Voraussicht zu mir gesagt: ‚Du, ich glaube, das könnte eine ganze Serie werden.‘“
Hamburg, die selbsternannte „Schicksalsstadt“ von Ohlendorff, und insbesondere St.Pauli sollten weiter im geographischen Fokus bleiben: Der Kontakt zu Willi Bartels (König von St.Pauli) war hergestellt, die nächste Ausstellung folgte: Sie fand 1997 im damals gerade neu eröffneten Hotel Residenz Hafen Hamburg statt und bestand nun ausschließlich aus den mittlerweile zwölf gemalten „Dead Rock Heads“. Zur Vernissage kamen illustre Gäste, Wegbegleiter, Kiezkoryphäen, viele Musikerfreunde. Unter anderem auch Kalle Becker, der das Burg-Herzberg-Festival veranstaltete. Und schon war der nächste exklusive Ausstellungsort für Ohlendorffs Porträts gefunden. Dort führte er unter anderem Woodstock-Legende Richie Havens (mittlerweile selbst ein „Dead Rock Head“) durch die stetig wachsende Sammlung. Und die Wege von Ole und Musikern kreuzten sich weiter - in mehr als 100 Ausstellungen bundesweit - beispielsweise auf der Musikmesse Frankfurt, der Popkomm Berlin, im Deutschen Rock & Popmuseum Gronau und auf dem legendären Wacken Open Air Festival. Oder in der Musikschule Lüneburg, welche den Impuls dafür gab, dass Ole mit Bach, Beethoven und Brahms auch drei Klassiker unter seine Rock- und Popmusiker „schmuggelte“.
Und die Reise ist noch lange nicht zu Ende. So kamen in den letzten Jahren unter anderem neben Johnny Cash auch David Bowie, Lemmy Kilmister (Motörhead), Prince, Tom Petty, Malcolm Young (AC/DC) und Amy Winehouse hinzu. In den „Dead Rock Heads“ steckt jede Menge Musik – auch wenn sie ohne einen einzigen Ton auskommen. „Ja, die Bilder sprechen für sich“, erklärt Ohlendorff. „Der ‚Plattenspieler im Kopf‘ beginnt bei den Besuchern zu spielen. Das siehst du zum Beispiel, wenn sie vor die Bilder treten und die Füße zu wippen beginnen. Obwohl gar keine Musik läuft.“
Diesbezüglich liegen jedoch spannende Pläne in der Schublade des 62-jährigen Künstlers: „Ich weiß, dass es ein wichtiger Aspekt ist, meinen Bildern noch mehr Infos mitzugeben. Und so habe ich begonnen, jedes einzelne Bild persönlich einzusprechen: Fakten, Anekdoten, Ateliergeheimnisse.“ Und es geht noch weiter: So sollen bekannte Persönlichkeiten ab diesem Jubiläumsjahr zu „Stimmpaten“ werden und ihre ganz eigene Geschichte zu einem von ihnen ausgewählten Werk erzählen. Darüber hinaus wird der legendäre „Beat Club“, welcher unter der Federführung von Radio-Bremen-Redakteur Jörg Sonntag als „Beat Club – The Story“ wieder „auf Sendung“ geht, mit Ole Ohlendorff einen weiteren Zeitzeugen gewinnen, dessen Vorrat an fesselnden Geschichten und Begegnungen schier unbegrenzt ist.
25 Jahre „Dead Rock Heads“. Es ist ein Jubiläum der besonderen Art im Jahr 2021. Eines, das zurückschauen lässt und gleichzeitig am Horizont bereits die nächsten Kapitel mit feinen Pinselstrichen in den Himmel zeichnet. Die „Dead Rock Heads“-Serie ist nicht nur eine der aufregendsten Verbindungen, die Musik und Malerei in den letzten 25 Jahren miteinander eingegangen sind. Sondern auch eine der lebendigsten.
In honor to all the deceased & dead rock stars in heaven!
Text credits:
Alexander Diehl, Musik-Journalist - 2021
Photo credits:
Ohlendorff Archiv, Günter Zint, Jacob Schröder, Picnetics / Maren Martens
KeyVisual credits:
Mog & combiful
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